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Gnarrenburger Moor
Zukunft des Gnarrenburger Moores
Intakte Moore sind faszinierende Landschaften. Sie bieten wertvolle Lebensräume und erfüllen wichtige Funktionen für den Klimaschutz. Sie entziehen der Atmosphäre Kohlenstoff und speichern ihn. In den Mooren dieser Welt ist mehr Kohlenstoff gespeichert, als in allen Wäldern der Erde. Werden Moorböden für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung entwässert, setzen sie die gespeicherten Mengen an Treibhausgasen wieder frei. Über 95 Prozent der heimischen Moore befinden sich heute nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand, sondern sind degradiert.
Das Bundeskabinett hat am 9. November 2022 die Nationale Moorschutzstrategie beschlossen. Die Strategie unterstützt das Erreichen der Klimaneutralität in Deutschland im Jahr 2045. Im Zentrum der Strategie steht die Wiedervernässung von trockengelegten Mooren und Moorböden sowie ihre klimaverträgliche Nutzung mit langfristiger Perspektive. Gleichzeitig sollen die Maßnahmen die Biodiversität in den Moorregionen fördern. Aufgrund der hohen Treibhausgasemissionen aus Moorböden besteht dringender Handlungsbedarf. Reduzieren lassen sich diese Freisetzungen nur, indem die Wasserstände in den entwässerten Moorböden angehoben werden. Nasse Moore dienen zudem als Lebensraum für hochspezialisierte, seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten und erfüllen durch ihre Wasserspeicherkapazität wichtige Funktionen als Temperatur- und Feuchtigkeitsregulatoren, zum Beispiel bei Starkregenereignissen, da sie Wasser leicht aufnehmen können.
Eine landwirtschaftliche Nutzung ist möglich, wenn diese an die hohen Wasserstände angepasst wird (Paludikultur). Beispiele dafür können sein: der Anbau von Schilf für Reetdächer, die Nutzung von Röhrichten für neue Baustoffe oder der Anbau von Torfmoosen als Torfersatzstoff in Substraten für den Gartenbau.
Die Gemeinde Gnarrenburg arbeitet daher an einem Entwicklungskonzept, damit auch das Gnarrenburger Moor seinen Beitrag zu den Klimaschutzzielen leisten kann, aber auch damit die Lebensgrundlage für die Menschen in der Moorregion nicht verloren geht. Dazu arbeitet sie in verschieden Projekten mit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg, dem LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie), der Landwirtschaftskammer, den Landwirten vor Ort, privaten Firmen und vielen weiteren Akteuren am „Runden Tisch“ zusammen.
Ansprechpartner/in
Simone Kasnitz | |
Büro: Rathaus Nebenstelle, Hindenburgstraße 64, 27442 GnarrenburgAmt / Bereich Fachbereich 5 Bauleitplanung und Umwelt Gemeinde Gnarrenburg Bahnhofstraße 1 27442 Gnarrenburg Telefon: 04763 3848-251 E-Mail: simone.kasnitz@gnarrenburg.de |